Weshalb ist es wichtig, durch die Nase zu atmen anstatt durch den Mund?
Dafür gibt es verschiedene Gründe.
Der erste ist sicherlich die Filter- und Klimafunktion, die die Nase hat. Die gröberen und feineren Haare in der Nase filtern die Atemluft und fangen Viren, Bakterien und andere Schadstoffe ab, die dann sogleich über die Schleimhäute wieder nach draussen befördert werden. Zudem wärmt die Nase kalte Luft, so dass bei tiefen Temperaturen die Lunge nicht durch eisige Luftströme belastet wird.
Zweitens wird bei der Nasenatmung in den Nasennebenhöhlen Stickstoffmonoxid gebildet und der Atemluft zugeführt, was den Gefässwiderstand in der Lunge vermindert und die Sauerstoffaufnahme optimiert. eNOS – die endotheliale Stickstoffmonoxid-Synthase – wirkt gegen die Bildung von freien Radikalen und die Oxidation von Fetten und hat im Körper eine entzündungshemmende Wirkung.
Der dritte Grund – für mich der wichtigste – besteht jedoch in der Menge der eingeatmeten Luft. Wenn wir durch die Nase atmen, verringert sich die das Luftvolumen. Dadurch bleibt zwar die Sauerstoffsättigung im Blut gleich, doch die Menge abgeatmetes Kohlenstoffdioxid verringert sich. Dieses veränderte Verhältnis von Sauerstoff und CO2 macht die Verbrennung von Sauerstoff in den Zellen effektiver und unsere Muskeln somit leistungsfähiger.
Viele Leute atmen im Ruhezustand – beispielsweise in der Meditation – durch die Nase, wechseln jedoch zur Mundatmung, sobald körperliche Anstrengung ansteht. Wenn wir uns jedoch trainieren, auch dann durch die Nase zu atmen, erfahren wir unverzüglich eine beträchtliche Leistungssteigerung.